Almena, den 16. August 1935

Zu der heute vom Bürgermeister einberufenen Ausschußsitzung waren alle Mitglieder erschienen.

Tagesordnung

1.    Beschlussfassung gegen die Juden und Judenknechte
2.    Verschiedenes

 zu 1

1.  Kein Jude oder Jüdin darf in Zukunft in der Gemeinde Almena, keinerlei Grund und Boden erwerben, desgleichen auch kein Gebäude.

2. Weiteren Zuzug von Juden und Judengenossen wird nicht stattgegeben.

3.    Kein Bauer, Handwerker, Gewerbebetreibender oder sonstiger Volksgenosse erhält in Zukunft öffentliche Aufträge von der Gemeinde oder vom Staate, wenn festgestellt wird, dass er weiter mit Juden verkehrt oder mit Juden handelt oder sonst wie seine Judenfreundschaft bekundet. Sämtliche Handwerker und Gewerbebetreibende welche Genehmigung zur Entgegennahme von Bedarfsdeckungsscheinen haben, wird die Genehmigung entzogen, wenn festgestellt wird, dass sie mit Juden verkehren bzw. dieselben unterstützen.

4.    Kein Angehöriger der jüdischen Rasse hat Anteil an irgendeiner sozialen Einrichtung der Gemeinde oder des Staates.

5.    Ferner soll im Einvernehmen mit der N.S.V. darauf gedrungen werden, dass sämtliche Volksgenossen, welche ihre Einkäufe, wie Fleisch usw. bei Juden machen oder ihr Vieh an Juden verkaufen von den sozialen Einrichtungen unseres Volkes ausgeschlossen werden.

6.    Es soll eine Tafel mit folgender Aufschrift angefertigt werden:

JUDEN  BETRETEN  DIESE  ORTSCHAFT
AUF  EIGENE  LEBENSGEFAHR!

zu 2...

Siek, Bürgermeister            Schriftführer...

 

Quelle: Gemeindearchiv Extertal